Der Ver­gleich mag schräg sein, aber wer mit Rit­ter­sport Scho­ko­la­de auf­ge­wach­sen ist, kennt den Wer­be­spruch: Qua­dra­tisch, prak­tisch, gut. Die­ser Drei­klang kommt mir in den Sinn, wenn ich an die Bau­stel­le Schau­stel­le den­ke. Von Anfang an war sie für mich der schöns­te Raum für Kunst in der Stadt Essen. Qua­dra­tisch, prak­tisch, gut. Was hier geschieht, funk­tio­niert auf kleins­ter Flä­che. Wer den Raum betritt, ist mit­ten­drin und wer drau­ßen vor der Schei­be ste­hen bleibt, kann trotz­dem alles sehen. Das nen­ne ich prak­tisch. Der Raum ist eine Her­aus­for­de­rung für Künst­le­rIn­nen. Wer im Qua­drat der Schau­stel­le aus­stellt, muss ver­dich­ten oder mini­ma­li­sie­ren oder greift nach dem gan­zen Raum als Mate­ri­al. Der Raum kennt kei­ne Aus­re­de oder Kom­fort­zo­ne. Am Ende hat das Bild zu stim­men – und zwar von drin­nen wie von drau­ßen. Das ist für jeden, der hier aus­stellt, ein gutes Stück kon­zep­tio­nel­le Arbeit. Ein sol­cher Raum bleibt leer, wenn er nicht mit viel Enga­ge­ment betrie­ben wird. Ein Lob gebührt Bri­git­te Krie­ger, die mit ihrem Team aus Stu­die­ren­den seit 10 Jah­ren den Kunst­preis der Bau­stel­le Schau­stel­le aus­schreibt. Der ist schon des­we­gen wich­tig und gut, da er aus­schließ­lich der Neu­gier und den Ideen jun­ger Künst­le­rIn­nen gilt. Sei­ne Ver­ga­be mit der dazu­ge­hö­ri­gen Kunst­preis­aus­stel­lung gehört mitt­ler­wei­le zu den fes­ten Ereig­nis­sen in der Stadt. Qua­dra­tisch, prak­tisch, gut. Der Wer­be­slo­gan für die Rit­ter­sport­scho­ko­la­de ist nur halb erzählt ohne das mar­kan­te Geräusch, das sie macht, wenn man sie in der Mit­te teilt. Auch das hat die Bau­stel­le Schau­stel­le mit der Scho­ko­la­de gemein: Sie knackt prächtig!

/// Vol­ker Troche