
12.06. bis 10.07.
Aufsichtszeiten: jeden Mittwoch 17-19 Uhr
Artist Talk mit Anastasia Glaser am 28.06 um 15 Uhr
Die Zelle als Versprechen
Rauminstallation, 2025
Isabella Wagner kommt aus dem Ruhrgebiet und lebt auch heute noch dort. An der Universität Duisburg-Essen hat sie einen Bachelor in Soziologie abgeschlossen. Daran anschließend hat sie dort Kunst und Sozialwissenschaften studiert und befindet sich nun kurz vor ihrem Masterabschluss.
In Isabella Wagners künstlerischen Arbeiten geht es um die Verschränkung ihrer beiden Disziplinen, der soziologischen Perspektive und der künstlerischen Praxis. Besonders in der Druckgrafik und in raumgreifenden Installationen untersucht sie Materialverhalten, Strukturauflösung und Körper-Raum-Beziehungen.
Mit ihrer Arbeit Die Zelle als Versprechen verhandelt die Künstlerin das Eigenheim als gesellschaftlich codierten Rückzugsraum. Die Arbeit thematisiert die Ambivalenz eines Ortes, der Sicherheit und Kontrolle verspricht, dabei jedoch auf soziale Ausschlüsse, Eigentumsverhältnisse und normierte Lebensentwürfe verweist.
Die Installation schafft eine Situation, in der sich Bild, Material und Bewegung überlagern. Projektionen typisierter Einfamilienhäuser treffen auf eine fragile Raumstruktur, durch die sich Rezipient*innen hindurchbewegen. Der Körper steht nie außerhalb des Werkes, sondern wird Teil davon, teilweise sichtbar, teilweise durchlässig.
In der Spannung zwischen architektonischer Ordnung und affektiver Irritation wird Rückzug nicht als individuelles Bedürfnis erfahrbar, sondern als gesellschaftlich regulierte Möglichkeit. Die Arbeit bietet keine Auflösung, sondern macht erfahrbar, wie tief Machtverhältnisse in Räume, Wünsche und Wahrnehmung eingeschrieben sind.