Eröff­nung am Frei­tag, 06.10.17 um 19 Uhr | Bri­git­ta­stra­ße 9, 45130 ESSEN

Mar­vell­ous Monsters

In sei­nem Auf­satz „Our­sel­ves and Our Buil­dings“ (ca. 1921) beschreibt der rus­si­sche „Futu­ri­an“ Weli­mir Chleb­ni­kow sei­ne Ide­al­vor­stel­lun­gen von urba­ner Archi­tek­tur. Er for­dert iden­ti­sche Glas­mo­du­le und gewal­ti­ge Stahl­struk­tu­ren als Mit­tel um Wohn­raum orts­über­grei­fend fle­xi­bel neu zu gestal­ten und zu posi­tio­nie­ren. Er ver­eint dabei avant la lett­re Ideen des sozia­len Woh­nungs­baus im Sin­ne der ehe­ma­li­gen Soviet­uni­on mit dem heut­zu­ta­ge in vie­len Metro­po­len anzu­tref­fen­den Archi­tek­tur­stil. Die Neu­struk­tu­rie­rung urba­ner Räu­me und Wohn­struk­tu­ren sowie eine unein­ge­schränkt mobi­le Bevöl­ke­rung ste­hen dabei im Fokus. Sie for­dern die Struk­tu­ren moder­ner Städ­te, sowie ein orts­ge­bun­de­nes Ver­ständ­nis von Zuhau­se her­aus. Er beschreibt aus­ser­dem eine Rei­he radi­ka­ler Wohn­struk­tu­ren die über einen rei­nen Nutz­wert hin­aus­ge­hen und von ihm als „mar­ve­lous mons­ters of the Futu­ri­an ima­gi­na­ti­on“ beschrie­ben werden.
Für die Aus­stel­lung „Mar­ve­lous Mons­ters“ wird der Kör­per zum Mons­ter im Sin­ne einer Her­aus­for­de­rung der visu­el­len Norm und gleich­zei­tig zur mini­ma­len mobi­len Ein­heit. Er ist das von Chleb­ni­kow gefor­der­te Gerüst und gleich­zei­tig in den Räu­men prä­sent — Wohn­raum und Bewoh­ner bil­den ein orga­nisch-varia­bles Gefü­ge. Die archi­tek­to­ni­schen Pro­to­ty­pen wer­den wie­der und wie­der kon­stru­iert und dekon­stru­iert und ver­ei­nen Sta­tik und Bewe­gung, die Gebun­den­heit an einen Ort und die Frei­heit die­sen zu wechseln.

Tho­mas Mader

Tho­mas Mader, gebo­ren 1984 in Süd­deutsch­land, ist ein inter­dis­zi­pli­nä­rer Künst­ler der in Ber­lin lebt, stu­diert und arbei­tet. Er erhielt sei­nen Mas­ter in Lite­ra­tur­wis­sen­schaf­ten 2012 von der Frei­en Uni­ver­si­tät in Ber­lin und ist gegen­wär­tig Meis­ter­schü­ler an der UDK Ber­lin. In sei­nen Arbei­ten beschäf­tigt er sich mit Fra­gen zu natio­na­ler Iden­ti­tät, Kom­mu­ni­ka­ti­on und Tech­ni­ken des Geschichtenerzählens.

Instal­la­ti­ons­an­sich­ten und Bil­der der Eröffnung: